Spermidin ist ein bioaktiver, antioxidativer Pflanzenstoff, welchen ich vor einigen Jahren durch eine Ölmühle im Saarland kennengelernt habe. Die Ölmühle hat sich auf die Verarbeitung von Weizenkeimen und Herstellung von Weizenkeimöl spezialisiert, Produkte, die eine hohe Konzentration des Vitamin-E-Komplexes und von Spermidin aufweisen.
Welche biochemische Rolle spielt Spermidin?
Spermidin ist ein sogenanntes Polyamin, das in mehreren pflanzlichen Stoffen zu finden ist, vor allem in Weizenkeimen. Mehreren wissenschaftlichen Studien zufolge kann es die Lebensdauer von Organismen wie Hefezellen und Fruchtfliegen verlängern. Füttert man Mäuse mit Spermidin, ist es möglich, oxidative Schäden von ihren Eiweißmolekülen fernzuhalten. Dies ist ein Grund, warum sich Spermidin als universelles Anti-Aging-Mittel einsetzen lässt. Seine lebensverlängernde Wirkung beruht auf seinem positiven Einfluss auf die Autophagie, einen Prozess, der unsere Zellen von beschädigtem Zellmaterial und Abfallprodukten des Zellstoffwechsels befreien kann.
Warum ist Autophagie wichtig? Weil ohne das Großreinemachen unsere Zellen an Stoffwechselabbauprodukten ersticken würden. Fiele die Autophagie weg, könnten vor allem Organe wie das Gehirn darunter leiden: Toxische Substanzen wie Tau und Beta-Amyloid würden sich anhäufen, die Alzheimer-Demenz und Parkinson begünstigen. Deswegen sollten wir alles tun, um eine robuste zelluläre Reinigung zu befördern, damit unsere Zellen nicht unter einem Berg an toxischem Unrat ersticken.
Die Tatsache, dass Autophagie auch unsere Lebenserwartung positiv beeinflussen kann, hat weltweit zahlreiche Wissenschaftler inspiriert, auf diesem Gebiet zu forschen. Die Autophagie unterstützt den Zellschutz gegenüber einer Vielzahl von Schadstoffen und begünstigt dadurch unsere Langlebigkeit. Bei fast allen lebensverlängernden Therapien dürfte die Autophagie eine der wichtigsten Rollen spielen, ähnlich wichtig wie eine kalorienreduzierte Ernährungsweise.
Es hat sich herausgestellt, dass auch eine kalorienreduzierte Ernährungsweise bei einer optimalen Zufuhr von Vitalstoffen, Vitaminen, Spurenelementen und Aminosäuren eine deutlich lebensverlängernde Wirkung ausübt. Bewährt hat sich in diesem Zusammenhang die Wildkräuter-Vitalkost-Ernährung, bei der vitalstoffreiche Wildkräuter, Sprossen, milchsaure Fermentationsprodukte, veganes Eiweiß, Nährhefeflocken und ausgewählte hypoglykämische Früchte die Autophagie fördern und die Oxidation durch Neutralisierung von freien Radikalen vermindern. Seit mehr als 20 Jahren bin ich immer wieder verblüfft, wie wirksam die Wildkräuter-Vitalkost bei der Behandlung von chronisch-degenerativen Krankheiten ist.
Zugegeben, nicht jeder ist in der Lage, eine kalorienreduzierte Ernährungsweise durchzuführen. Nicht jeder möchte auf seine kalorienreichen Lieblingsspeisen verzichten, ein Grund, warum Übergewicht ein weltweites Problem ist. Das Problematische an einer hochkalorischen Ernährung mit Fastfood, Fertigessen, Süßigkeiten, Mehlspeisen, Milcherzeugnissen und fetthaltigem Fleisch bzw. Wurst ist die Hemmung der Autophagie in den Körperzellen – ohne Autophagie keine „Müllabfuhr“.
Hier kann der Einsatz von Spermidin hilfreich sein. Eine günstige Quelle von Spermidin ist Weizenkeimgranulat in Bio-Qualität. Es kann fermentiert als leckeres Müsli zusammen mit pflanzlichem Joghurt, Nährhefeflocken und Früchten verzehrt werden. Das Granulat hat den Vorteil eines reduzierten Fettanteils, was es erleichtert, den Spermidin-Gehalt in Speisen zu erhöhen, wenn man es fermentiert zu Müsli, Porridge oder Crackern verarbeitet.
Avemar gegen Krebs
Avemar ist der Name für ein Konzentrat aus fermentierten Weizenkeimen, das bei der Krebstherapie weltweit eingesetzt wird. Durch eine Fermentation von Weizenkeimen entstehen laut zahlreichen medizinischen Studien einzigartige gegen Krebs wirksame Verbindungen. Oral eingenommen kann Avemar die Vermehrung und Ausbreitung von metastatischen Tumoren während und nach einer Chemotherapie, Operation oder Bestrahlung hemmen.
Die Vorteile einer Avemar-Behandlung wurden bei mehreren Krebsarten an Menschen wie auch an in vitro gezüchteten Krebszell-Linien nachgewiesen. Avemar zeigte sich gegen alle getesteten Krebszellarten von Brust- und Prostatakrebs, Lungenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Lymphomen und bei Leukämie als wirksam. In Tierstudien wurde gezeigt, dass es sowohl krebsvorbeugende wie auch antimetastatische Eigenschaften besitzt. Insofern sollten alle Patienten im Anschluss an eine Krebstherapie einschließlich OP, Chemo oder Bestrahlung über die Einnahme dieses Mittels nachdenken. Dieses Mittel, welches die Bildung von Metastasen verhindern kann, sollte stärker in den Fokus rücken.
Avemar ist auch deswegen interessant, weil es eines der wenigen alternativen Krebsmittel ist, das eine hohe Akzeptanz unter Schulmedizinern genießt. Kontrollierte Studien an Menschen mit primärem Darmkrebs, Melanom im Stadium III sowie Mundkrebs im Stadium III und IV zeigten sehr gute therapeutische Wirkungen. Offensichtlich hemmt Avemar nicht nur das Krebswachstum, sondern auch Entzündungen und Autoimmunerkrankungen. Bei Autoimmunprozessen kann ein hyperentzündliches Immunsystem die eigenen Organe attackieren und beschädigen.
Besonders wichtig: Das Spermidin in Avemar kann den Prozess der Angiogenese hemmen. Dadurch wird die Bildung von neuen Gefäßen gestoppt. Dies verhindert den Nachschub an Nährstoffen zu den Tumoren und Metastasen. Ein Tumor kann nur wachsen, wenn er durch Blutgefäße ernährt wird. Der fermentierte Weizenkeimextrakt war offensichtlich in der Lage, die Bildung solcher Blutgefäße zu bremsen. Laut Dr. William Li, einem US-Krebsspezialisten, ist die Hemmung der Blutgefäßversorgung von Tumoren von überragender Bedeutung als präventive Maßnahme gegen Krebs.
Wie jedes Krebsmittel hat auch Avemar einen stolzen Preis. Das hat mich motiviert, nach einer günstigen Alternative zu suchen. Mein Plan bestand darin, das Granulat mit aktiver Frischhefe zu fermentieren. Der Ferment-Mix wird für zwei Tage an einen warmen Platz in der Küche gestellt. Das Ergebnis ist ein Fermentprodukt, das an einen Sauerteig-Starter erinnert.
Dieses Fermentprodukt lässt sich entweder in Verbindung mit Leinsamensprossen und Lauch oder Zwiebeln sowie Gewürzen zu schmackhaften Crackern verarbeiten oder als Zugabe für einen Porridge verwenden. Durch die Fermentation werden die Vitalstoffe in dem Granulat wie Spermidin, der Vitamin-E-Komplex, Mineralien, Aminosäuren, bioaktive Pflanzenstoffen und Antioxidantien optimal erschlossen und für den Darm leicht assimilierbar. Dank des Fermentierens kommt es zu einem Abbau von Lektinen bzw. Pflanzenverbindungen, die die Aufnahme von Nährstoffen wie Mineralien behindern können. Mein subjektiver Eindruck ist, dass diese Cracker sehr gut verträglich sind, selbst für Patienten mit Glutenunverträglichkeit. Allerdings hängt dies auch stark von der individuellen Bildung von Verdauungssäften und Magensäure ab.
Weil heute fast jeder brotsüchtig ist, könnte der Verzehr von Crackern mit Spermidin aus fermentiertem Weizenkeimgranulat sehr vorteilhaft sein, um von Getreideprodukten wegzukommen. Vor allem der Darm samt Darmschleimhaut würden davon profitieren. Natürlich kann man auch Spermidin-Kapseln einnehmen, aber in diesen ist das Spermidin unfermentiert und es stellt sich die Frage, wie viele Kapseln man einnehmen müsste, um auf eine wirksame Menge an Spermidin zu kommen. Da ist es vermutlich leichter, größere Mengen an Spermidin durch die Nahrung aufzunehmen.
Durch Fermentationsprozesse werden die Nährstoffe fast aller Lebensmittel besser erschlossen. Dies ist beispielsweise auch der Fall bei einem Bienen-Vitality-Produkt, einem Bienen-Elixier mit viel fermentiertem Propolis, Pollen, Perga, Wachs, Honig und sogar Gelee Royale. Diese heilkräftigen Bienenprodukte werden von den Bienen in ihren Waben fermentiert, um die Haltbarkeit zu steigern.
Für russische Wissenschaftler war dieses Bienen-Fermentationsprodukt die schlüssige Erklärung dafür, warum vor allem die Imker aus dem Kaukasus-Gebirge in Dagestan vor Gesundheit und Langlebigkeit strotzen: Dank des Verzehrs der fermentierten Bienenprodukte treten bei diesen Imkern so gut wie keine degenerativen Krankheiten auf.
Bis ins hohe Alter topfit bleiben, wer möchte das nicht? Wer dieses große Ziel im Auge hat, sollte sich unbedingt mit Fermentprodukten wie Sprossen-Fermentsäften, einem fermentierten Bienen-Vitality-Mittel sowie dem fermentierten Weizenkeimgranulat versorgen. Sauerkraut, Kimchi, Brottrunk, sauer Eingelegtes und Kombucha haben fast immer langlebige und robuste Kulturen begleitet.
Fermentiertes Weizenkeimgranulat
Zutaten:
1 Tasse Weizenkeimgranulat in Bio-Qualität
½ Päckchen aktive Frischhefe, am besten in Bio-Qualität
1 Tasse Wasser
Alle Zutaten mischen und für drei Tage oder länger an einen warmen Platz stellen, um das befeuchtete Granulat zum Fermentieren zu bringen.
Spermidin-Cracker
Diese Spermidin-Cracker bestehen aus fermentiertem Weizenkeimgranulat, gekeimtem Leinsamen, Zwiebeln bzw. Lauch sowie Gewürzen und Flohsamenschalen. Sie sind nicht nur schmackhaft, sondern vor allem auch ein wichtiger Spender von Spermidin, welches in einer hohen Konzentration in Weizenkeimen enthalten ist.
Zutaten:
2 Tassen eingeweichter Leinsamen oder Leinsamensprossen
1 Tasse fermentiertes Weizenkeimgranulat, siehe Rezept oben
1 Tasse rohes Sauerkraut (nach Wahl)
½ Tasse getrocknete Tomaten (nach Wahl)
1 ganze Lauchstange oder 3 mittlere Zwiebeln
2 Esslöffel Flohsamenschalen
2 Esslöffel Tamari oder Adios-Salz-Gewürz (Sonnentor)
1 Esslöffel Curry oder indisches Tandoori-Bio-Gewürz
1 Esslöffel Brotgewürz
1 Esslöffel Paprika süß
3 Tassen gereinigtes Wasser (oder mehr, der Crackerteig sollte flüssig sein)
Zubereitung:
Alle Zutaten werden vermischt oder kurz im Mixer gemixt und an einem warmen Platz für zwei bis drei Tage stehen gelassen, um eine vollständige Vergärung zu erreichen. Bei Abschluss der Vergärung ist eine hefebedingte Ausdünstung normal und ein Zeichen dafür, dass die Nährstoffe durch die Einwirkung der Hefezellen vorverdaut und aufgeschlossen wurden. Dadurch kann sie der menschliche Darm leichter assimilieren, vorausgesetzt, die Hefezellen werden zuerst bei einer Temperatur von mindestens 50 °C inaktiviert.
Patienten mit einem starken Verdauungsfeuer und guter Magensäurebildung können die Cracker auch bei 42 °C dörren, wodurch sie bei sehr guter Verträglichkeit Rohkostqualität erhalten. Hier sollte jeder ausprobieren, bei welcher Zubereitung die Cracker am besten darmverträglich sind.
Die Inaktivierung der aktiven Hefezellen lässt sich durch die Zubereitung eines Pfannkuchens oder eines Porridges erreichen. Wenn ich ein Dörrgerät verwende, habe ich schmackhafte und sättigende Cracker für mehrere Tage. Weil ich Flohsamenschalen hinzufüge, kann ich sie als Wraps einsetzen und damit leckere „Tex Mex“-Gourmet-Häppchen mit Sprossen, Wildkräutern, Tofu oder Tempeh, Tomaten, Essiggurken und Senf kreieren. Die Sättigung ist garantiert und tierisches Eiweiß ist überflüssig. Für mich ist das Tex-Mex-Fastfood vom Feinsten!
Durch die Vermehrung der Hefezellen beim Gärungsprozess wird eine große Menge an Beta-Glucan gebildet, jene Moleküle, die eine Stärkung des Immunsystems bewirken. Beta-Glucan lässt Antikörper entstehen, die später bakteriellen oder viralen Infekten entgegenwirken. Somit kann Beta-Glucan das Immunsystem für den Ernstfall vorbereiten.
Die „Sauerteig“-Cracker hinterlassen kein schweres Gefühl im Bauch, im Gegenteil. Sie sind äußerst bekömmlich und leicht zu verdauen, weil ihre Nährstoffe von den Hefezellen bereits vorverdaut sind. Da mindestens 90 Prozent meiner Patienten unter einem schwachen Verdauungsfeuer leiden, ist das für meine Therapie sehr vorteilhaft. Nur Vitalstoffe, die der Darm leicht erschließen kann, helfen uns bei der Behandlung von chronisch-degenerativen Erkrankungen.
Ein weiterer Vorteil der Hefe-Fermentation ergibt sich aus der großen Menge an B-Komplex-Vitaminen, die entstehen. Sie werden vor allem für den Stoffwechsel und das Immunsystem dringend gebraucht. B-Vitamine wie Thiamin (B1), Niacin (B3), Pyridoxin (B6) und Folsäure schützen vor allem unser Gehirn und unser Nervensystem vor Oxidation, Degeneration und der Entstehung von freien Radikalen.
Das Ergebnis dieser Fermentation sind Gerichte wie die Spermidin-Cracker oder Pfannkuchen, die nicht nur sättigend sind, sondern auch gigantische Spender von sowohl B-Vitaminen als auch dem Vitamin-E-Komplex sowie wichtigen Antioxidantien wie Spermidin. Das ist das Gegenteil von Fastfood oder Fertigessen, bei dem sich der Hunger in spätestens drei Stunden mit aller Wucht zurückmeldet. Das erlebt man immer wieder, wenn jemand einen Teller Nudeln oder eine Pizza verzehrt.
Gibt man Sprossen, Wildkräuter, Tomatenscheiben, Tofu, Senf und eine Essiggurke hinzu, hat man ein leckeres Tex-Mex-Fastfood-Essen. Die Sättigung ist enorm. Da ist es unwahrscheinlich, dass man noch nach Käse oder Schinken greifen wird, um satt zu werden. Sehr empfehlenswert ist auch der Verzehr mit Brokkoli-Sprossen wegen ihres hohen Gehalts an Sulforaphan, einem gegen Krebs wirksamen Pflanzenstoff.
Sulforaphangehalt in Brokkoli und Brokkoli-Sprossen im Vergleich:
300 g roher Brokkoli |
ca. 30 mg |
300 g gekochtes Brokkoli-Gemüse |
ca. 4 mg |
20 g rohe Brokkoli-Sprossen |
ca. 55 mg |
2 Kapseln Sulforaphan |
100 mg |
Weitere Inhaltsstoffe und Wirkungen von Weizenkeimen
Mein Interesse an Weizenkeimen geht fast 50 Jahre zurück, als ich mich als Teenager für Leichtathletik interessiert habe. Damals, im Alter von 15 bis 18 Jahren, bin ich in Wettkämpfen über 1.500 und 3.200 Meter gelaufen.
Schon damals kam mir die Idee, mich mit besonders heilkräftigen Nahrungsmitteln zu stärken. Da fielen mir Weizenkeime und Nährhefeflocken ein, die ich mit Joghurt und Beeren kombiniert habe. Das war mein tägliches Frühstück, welches ich seit fast 50 Jahren immer noch verzehre. Inzwischen habe ich aber Joghurt aus Kuhmilch gegen Mandel- bzw. Cashewjoghurt ausgetauscht.
Dieses Sportler-Frühstück hat mir genug Kraft gespendet, um zahlreiche Wettkämpfe zu gewinnen, bei denen es oft nur um Zehntelsekunden ging. Meine schnellste Laufzeit als 18-Jähriger über 1.500 m waren 4:03 Minuten, ich habe die Marke von vier Minuten fast geknackt. Damit war ich einer der schnellsten 1.500-Meter-Läufer in den High-School-Wettbewerben der USA.
Auffallend bei meinen Rennen war, dass ich kaum aus der Puste kam. Egal, wie schnell ich lief, ich hatte immer genug Luft, sie ging mir nicht aus. Selbst bei einem Sprint konnte ich immer entspannt atmen. Ich führte das auf den hohen Anteil des Vitamin-E-Komplex in meinem täglichen Weizenkeim-Nährhefeflocken-Müsli zurück. Wahrscheinlich hat auch der hohe Anteil an Spermidin diese Wirkung verstärkt.
Eine Ölmühle presst ca. 10.000 Kilo Weizenkeime, um nur einen Liter Weizenkeimöl zu gewinnen. Dieses köstliche goldene Öl ist der beste Spender des Vitamin-E-Komplex, den es gibt, ein reines Naturprodukt mit allen acht Faktoren, den vier Tocopherolen und vier Tocotrienolen. Kein Vitamin-E-Produkt aus der Apotheke kann mit Weizenkeimöl konkurrieren.
Nur alle acht Faktoren des Vitamin-E-Komplex sind in der Lage, Entzündungen und oxidative Vorgänge vor allem entlang der Schleimhäute und in den Gehirnzellen zu verhindern. Bestellt man Vitamin E im Internet, erhält man meistens nur einen einzigen Vitamin-E-Faktor, das wird nicht reichen. Mit dem kompletten Vitamin-E-Komplex mit seinen acht Faktoren ist man besser geschützt, vor allem auch gegen die Entstehung von Embolien und Thrombosen. Wissenschaftliche Studien haben inzwischen belegt, dass der Vitamin-E-Komplex das Gehirn vor einem entzündlichen Abbau und degenerativen Prozessen zu schützen vermag, welche zu Alzheimer-Demenz führen können.
Laut Experten verfügen Weizenkeime über hervorragende Nährstoffe wie pflanzliche Proteine, Ballaststoffe, bioaktive Pflanzenstoffe und gesunde Omega-3-Fettsäuren sowie die fettlöslichen Vitamine A, E und K. Weizenkeime sind auch eine gute Quelle für Magnesium, Kalium, Folsäure, Thiamin (Vitamin B1), Zink, Kupfer, Mangan, Kieselsäure und Phosphor.
Dank ihrer antioxidativen Wirkung können Weizenkeime unsere Immunität steigern und das gesamte Herz-Kreislauf-System gesund erhalten. Untersuchungen haben ergeben, dass vor allem der Vitamin-E-Komplex das Risiko von Herzerkrankungen und Embolien verringern kann. Nach Angaben der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gibt es auch genügend Anhaltspunkte dafür, dass Weizenkeimöl zur Kontrolle des Cholesterinspiegels beiträgt. Man geht ebenso davon aus, dass es die Haut vor vorzeitiger Hautalterung schützt, den Blutdruck verbessert und die Gehirnfunktion optimiert.
Weizenkeime und Leinsamen werden beide verwendet, um die Herzgesundheit von Frauen in den Wechseljahren zu stabilisieren. Einige Untersuchungen legen nahe, dass Weizenkeime auch bei der Behandlung von Wechseljahresbeschwerden helfen können.
Neue Erkenntnisse über den Prozess der Autophagie
Spermidin ist eine Verbindung, die den Prozess der zellulären Autophagie aktiviert. Dadurch werden die Zellen nicht nur sauberer und weniger anfällig für Krankheiten und Degeneration, sondern auch langlebiger. Sowohl die Lebensdauer wie auch die Gesundheitsspanne aller Zellarten einschließlich Hefezellen sowie Zellen von Fliegen und Mäusen ließen sich durch die Einnahme von Spermidin positiv beeinflussen. Es ist anzunehmen, dass sich bei Menschen durch eine Optimierung ihres Spermidin-Blutspiegels eine ähnlich positive Wirkung zeigt.
Man kann nämlich erkennen, wie mit zunehmendem Alter der Blutspiegel von Spermidin absinkt. Viele Wissenschaftler sehen einen möglichen Zusammenhang zwischen einer verringerten Spermidin-Konzentration und einem altersbedingten gesundheitlichen Zerfall. Jüngste Studien und Daten stützen diese Annahme und zeigen, dass eine erhöhte Aufnahme von Spermidin die Gesamtmortalität sowohl bei Herz-Kreislauf- als auch bei degenerativen Erkrankungen wie Krebs verringern kann.
Selbst für die Behandlung bzw. Prävention von Covid-19-Infektionen haben Wissenschaftler die Einnahme vom Spermidin vorgeschlagen, wie einer Pressemeldung vom 16. April 2020 zu entnehmen ist. Wissenschaftler um Christian Drosten und Marcel Müller (Charité Berlin) haben die Gabe von Spermidin als möglichen Angriffspunkt für die Bekämpfung des SARS-CoV2-Virus identifiziert.
Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass das Covid-19-Virus den gesamten Stoffwechsel in den Zellen so verändert, dass die Spermidin-Konzentration stark absinkt und damit der zelluläre Prozess der Autophagie gehemmt wird. Als die Forscher Spermidin zu den infizierten Zellkulturen gaben, senkte dies die Virusvermehrung in den Zellen um ca. 85 Prozent.
Zudem konnten sie auch zeigen, dass sich durch eine präventive Behandlung gesunder Zellen mit Spermidin die Infektionsrate durch Corona-Viren vermindern lässt. Prof. Katharina Simon aus Oxford hatte bereits früher bewiesen, dass Spermidin die Immunfunktion vor allem der T-Zellen stärkt und damit die Vermehrung der Viren hemmt. Eine solche Optimierung des Immunsystems wäre nicht nur als Infektionsschutz, sondern auch vor einer Impfung erstrebenswert.
Aufgrund dieser bahnbrechenden Forschung empfehle ich jedem, der sich impfen lassen will, die Einnahme von Spermidin entweder in Form von Kapseln und/oder von Spermidin-Ferment-Crackern. So lässt sich auch dem altersbedingten Rückgang des Spermidin-Spiegels entgegenwirken. Es ist davon auszugehen, dass ein erhöhter autophagischer Umsatz von Zellbereichen oder langlebigen Proteinen einen Anteil an den meisten, wenn nicht allen lebensverlängernden Therapien hat.
Gibt es Nachteile einer Zufuhr von Spermidin?
Personen mit Glutenunverträglichkeit oder Glutenallergien sollten Weizenkeimprodukte vermeiden, da diese eine geringe Menge an Gluten enthalten. Rohe, unverarbeitete Weizenkeime sind nicht zu empfehlen, da sie Lektine und andere Pflanzenverbindungen enthalten, die nicht sehr magen-darm-freundlich wirken. Durch die Fermentation werden die Spermidin-Cracker jedoch sehr gut verträglich, selbst für Patienten mit Glutenunverträglichkeit.
Menschen, die sich kohlenhydratarm ernähren möchten, sollten ihre tägliche Zufuhr an Weizenkeimen begrenzen, da 100 Gramm Weizenkeime 30 Gramm bzw. eine Tasse fast 60 Gramm Kohlenhydrate enthält.
Bücher von Dr. Switzer:
Unterstützende Maßnahmen bei Impfung für Kinder und Erwachsene, Ayurveda Health & Beauty Verlag, 2021
Das Große Detox-Buch. Stärken Sie Ihr Immunsystem mit dem Wildkräuter-Vitalkost-Verfahren, Ayurveda Health & Beauty Verlag, 2020
Dr. Switzers Wildkräuter-Vitalkost-Therapie in Verbindung mit der Gerson-Therapie bei Krebs und degenerativen Erkrankungen, Ayurveda Health & Beauty Verlag, 2019
Quellen:
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J. T. Heimbach, G. Sebestyen u.a., Safety studies regarding a standardized extract of fermented wheat germ, International Journal of Toxicology, 2007, Bd. 26 (3), S. 253-59
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A. Telekes, M. Hegedus u.a., Avemar (wheat germ extract) in cancer prevention and treatment, Nutrition and Cancer, 2009, Bd. 61 (6), S. 891-99
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G. Bálint, A. Apáthy u.a., Effect of Avemar – a fermented wheat germ extract – on rheumatoid arthritis. Preliminary data, Clinical and Experimental Rheumatology, 2006, Bd. 24 (3), S. 325-28
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L. Cara, M. Armand u.a., Long-term wheat germ intake beneficially affects plasma lipids and lipoproteins in hypercholesterolemic human subjects, Journal of Nutrition, 1992, Bd. 122 (2), S. 317-26
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M. Jensen, P. Koh-Banerjee u.a., Intakes of whole grains, bran, and germ and the risk of coronary heart disease in men, The American Journal of Clinical Nutrition, 2004, Bd. 80 (6), S. 1492-99
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A. Brandolini, A. Hidalgo, Wheat germ: not only a by-product, International Journal of Food Sciences and Nutrition, 2012, Bd. 63, S. 71-74
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B. Krans, N. Olsen, How Wheat Germ Benefits Your Health, healthline, 2018
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S. Dodin, A. Lemay u.a., The effects of flaxseed dietary supplement on lipid profile, bone mineral density, and symptoms in menopausal women: A randomized, double-blind, wheat germ placebo-controlled clinical trial, The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, 2005, Bd. 90 (3), S. 1390-97
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V. Lobo, A. Patil u.a., Free radicals, antioxidants and functional foods: Impact on human health, Pharmacognosy Reviews, 2010, Bd. 4 (8), S. 118-26
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S. Chang, K. Koegel, All About MyPlate Food Groups, U. S. Department of Agriculture, 2021
Hallo, danke für diese ausführlichen Informationen.
Ich habe eine Frage zum Fermentieren:
Muss dies in einem geschlossenen Gefäß geschehen? Also kann das Weizenkeimgranulat mit der Hefe dann z.B. in einer Schüssel fermentieren oder muss es in einem Glas verschlossen werden, gleiches bei den Crackern?
Es muss nicht luftdicht verschlossen werden. Evtl. nur leicht bedeckt um Fruchtfliegen o.ä. fernzuhalten.
hallöchen, ich habe das Weizenkeimgranulat mit der Bio Hefe vermischt und mit einem Teller, der aber noch Luft randgelassen hat, abgedeckt. Nach drei Tagen dann in den Kühlschrank gestellt. Jetzt habe ich gerade gesehen, dass nach zwei Tagen im Kühlschrank die Weizenkeime komplett mit schwarzem Schimmel durchzogen sind, was für ein Schreck. was habe ich falsch gemacht, kannst du mir bitte einen Typ geben. lG Claudia
Sie haben gar nichts falsch gemacht, beim Fermentieren passiert das auch bei mir, nach drei Tagen mach ich Cracker aus den fermentierten Weizenkeimen……..
viel Erfolg
JS